eine etwas melancholische Replik auf Ules fantastische Eisblumen-Bilder
die Eisblumen:
in der Blüte des Lebens
erinnern sie uns
an die Starre des Todes
an die Blüte des Lebens
erinnern sie uns
in der Starre des Todes:
die Eisblumen
eine etwas melancholische Replik auf Ules fantastische Eisblumen-Bilder
die Eisblumen:
in der Blüte des Lebens
erinnern sie uns
an die Starre des Todes
an die Blüte des Lebens
erinnern sie uns
in der Starre des Todes:
die Eisblumen
wer voller Sehnsucht
nachts in den Himmel schaut
zu Saturn und Jupiter, wie
sie einander nahe stehen
wie lange nicht –
dem sei gesagt: die Entfernung
zwischen Saturn und Jupiter
ist ungleich größer als der Abstand
zwischen Mensch und Mensch
in Zeiten einer Pandemie –
auch steht zu hoffen,
dass wir nicht 60 Jahre
auf eine nächste Begegnung
werden warten müssen, die
gar keine Begegnung ist
hab oft nicht hören wollen,
was ich hab fühlen müssen.
hab nicht kommen sehen,
was ich nicht riechen kann.
ich kann nur sagen:
es schmeckt mir nicht.
O Welt, ich muss dich lassen,
singt, wer glaubt an Gott.
Wer wie ich nicht glauben kann,
vermag nur noch zu seufzen:
O Welt, lass mich …
hier bei euch
(wo ich herkomme)
kann ich niemals mehr wieder
eine von euch sein
dort bei euch
(wo ich einst hinging)
werde ich niemals fraglos
eine von euch sein
hier wie dort
bin ich bei euch (all)
eine
wer steckt mir jeden Morgen
(bin ich es nicht sogar selbst?)
dieses Schlüsselchen in den Rücken?
auf dass ich die Tschinellen
(da-dings! da-dings! da-dings!)
aneinander klatsche (da-dings!),
klatsche, klatsche (da-dings! da-dings!),
klatsche (da-dings!), klatsche
und klatsche und klatsche
und – klatsche
und – – klatsche
und – – – klatsche
und – – – – – kl
weg von hier
wär ich schon längst, wüsst ich nur
wohin
was ich weiß:
wär ich erst dort, wollt ich nur noch
weg von dort
inspiriert durch einen Satz aus dem Film „Now or never“
der Tod ist das Ende
von allem, was war, was ist,
was noch nicht war, was nie mehr wird,
was hätte sein können,
was noch hätte sein sollen,
was man hätte wollen, dass es noch wird,
wäre der Tod nicht das Ende
gewesen
ich steh am Abgrund
und ihr sagt zu mir:
komm, stell dich
nicht so an und geh
einfach weiter
gefühlt von bösen Viren umsummt
staatlich verordnet vermummt
systematisch verdummt
lyrisch verstummt
werde ich – wenn’s soweit ist –
mit dem Tod kämpfen?
ob ich die Waffen wählen darf?
werd ich mit ihm ringen? Frau gegen –
tja, was? Mann? Frau? Divers?
wie ich mich kenne, werd
ich gewiss versuchen, mit ihm
zu diskutieren: warum jetzt?
warum ich? warum überhaupt?
(doch er wird schweigen, fürchte ich)
ob man mit ihm handeln kann?
meine Seele für mein Leben?
(ach nein, das war der Teufel!)
aber: was sollte mir auch das Leben
ohne Seele noch?
könnt ich den Tod vielleicht
zum Teufel jagen? – doch wer
sollte dieser arme Teufel sein?
(Heiliger St. Florian …? –
das ist keine gute Lösung!)
werd ich also – wenn’s denn soweit ist –
mich dem Tod einfach ergeben?
gut zu wissen, dass man
den Tod finden kann –
hatte mich schon gefragt, wo
er sich denn schon wieder
versteckt hat, der Schlingel
und wenn es sein muss, kann
man ihn sich sogar holen!