nachts hellwach
tags dunkelmüd
wachs nachthell
müds tagdunkel
hells nachtwach
dunkels tagmüd
nachts hellwach
tags dunkelmüd
nachts hellwach
tags dunkelmüd
wachs nachthell
müds tagdunkel
hells nachtwach
dunkels tagmüd
nachts hellwach
tags dunkelmüd
über Nacht
lebe ich wie
unter Tage
tagsüber
bleibe ich dafür
nachtunter
bei Tag und bei Nacht
lege ich so
stets ein Stück Nacht
an den Tag
Laue, blaue Nacht
auf den Augen meiner Haut:
ein Sommernachtstraum.
Wenn tagt die Nacht,
Wenn grünt ihr Blau,
Der Schlaf erwacht –
Dann will ich mich in
Deinem Mondlicht sonnen,
Mich erden tief in Deinen Himmel weit.
Der siebte und letzte Impuls – in der nacht – gestaltete sich für mich schwerer, als ich gedacht hatte. Nach einem ersten
Hell
lacht
die Nacht.mit dem ich aber nicht richtig weiterkam, stand da plötzlich die Idee, einen zum Meer-Elfchen komplementären Text zu basteln.
nacht
leise
schneit nacht
die tagesgeräusche ein
doch jedes plötzliche geräusch
laut
Liebe Sophie, liebe frapalywo-ist*innen, danke für diese wunderbare Woche voller spannender Hör-Impulse, aber auch voller toller Ideen, wie sich die vielfältigen Hör-Eindrücke in Worten ausdrücken lassen. Das war für mich eine Erfahrung, die ich so schnell nicht vergessen werde.
Während ich schlief,
flog aus mein Traum
aus rosa Nacht in
tausend Schmetterlinge.
Seitdem bin ich in
ihren Tanz gehüllt.
Seitdem enthüllt
ihr Tanz mir meine
Seele.
Link zum Bild: Su Blackwell, While You were Sleeping
oder im Portfolio der Künsterin (letztes Bild)
Link zur Ausstellung: Die zweite Haut
Der achte Impuls – „ich habe geträumt, ein baum wuchs ins zimmer. jetzt vermisse ich ihn.“ (ein tweet von ina steg aka @tschabuhjahhh) – ist eine echte Herausforderung. Enigmatische Texte mit komplexer Bildstruktur im Kurzformat (in den Worten von Frau Paulchen: „alles gesagt, alles offen“), das ist ja nicht unbedingt mein Ding, obgleich es etwas ist, wo ich schon immer mal hinkommen wollte. Nach vielen Entwürfen und Verwürfen standen am Ende nun diese Verse da:
nachts, auf dem heimweg
auf meinem weg | lag plötzlich ein stern. ich
hob ihn auf und machte mich auf | den weg.
– Eine (schwere) Variation zu „Leichte und schwere Tage“ –
Ein schwerer Tag
wird leichter
bei dunkler Nacht.
Eine schwere Nacht
wird leichter
bei hellem Tag.
– Eine Variation zu „Schwere Tage“ –
Verheißt schon der frühe Morgen
einen leichten Tag,
erwärmt noch der späte Abend
eine schwere Nacht.
Manchmal ist früh morgens
der Tag schon so schwer,
dass bis spät abends
die Nacht in mir bleibt.
Die Nacht wirft
ihren Schatten
in den Tag.
Der Tag wächst
in den Schatten
der Nacht,
Tag für Tag.